1. Kameltrekking und Homestay
Sowohl im Jebel Bani als auch im Dünenvorland trifft man auf Nomadenfamilien oder einzelne Hirten. Hafid kennt die Familien durch seine frühere Tätigkeit als Lehrer an der Nomadenschule Tafraout/Jebel Bani. Hier einige Merkmale, die die Nomaden beschreiben:
- sie leben in Halbwüsten- und Wüstengebieten u.a. im Südosten Marokkos, z.B. Zagora-M’Hamid-Tata
- sie leben weit entfernt von wirtschaftlichen Zentren
- sie halten extensive Schafe, Ziegen und Dromedare
- Sie leben saisonal in Zelten, Höhlen oder provisorischen Behausungen aus Bruchsteinen, der nackte Boden ist mit Decken oder gewebten Teppichen bedeckt. Die Familien schlafen zusammen, es gibt ein „Küchenzelt“ und ein „Duschzelt“. Decken und Schlafmatten werden tagsüber zusammengerollt. Vor dem Küchenzelt stehen Kanister mit Wasser, das oft mit Hilfe eines Esels herangeschafft wird.
- es gibt eine hohe Analphabetenrate, besonders unter Mädchen und Frauen.
- das Heiratsalter der Frauen ist niedrig
- die Haushalte sind überdurchschnittlich groß
- es herrscht Mangelernährung, da die finanziellen Mittel für den Kauf von Obst und Gemüse fehlen
Die Frauen sind schüchtern und lassen sich nicht fotografieren. Das Zusammensitzen bei Tee, Ziegenmilch und Ziegenkäse ist sehr beeindruckend. Die Gespräche verlaufen ruhig und entspannt. Ab und zu kommt ein Geschichtenerzähler vorbei, der für eine Mahlzeit Neuigkeiten verkündet oder auch Unterhaltung bietet. Nomadenkinder bieten den Reisenden Halsketten und Armbänder aus Plastikperlen an, gelegentlich auch gewebte Teppiche und Decken. Es ist immer möglich, einer Nomadenfamilie ein Schaf oder eine Ziege abzukaufen und mit ihr zu essen.
Durch ihre einfache und ursprüngliche Lebensweise ohne Hektik verlassen sie sich viel mehr auf ihre Sinne, die im Vergleich zu unseren extrem geschärft sind. Sie hören, riechen und sehen viel besser, beobachten ihre Mitmenschen genau und nehmen Gefühlszustände schnell wahr. Im Gelände erkennen sie Spuren, wo wir nichts feststellen würden.
Für die Wanderer immer ein tiefgreifendes Erlebnis.
Zu Gast bei den Nomaden und Halbnomaden im Jebel Bani Gebiet mit Kameltrekking-Tour
In diesem Programm erleben Sie authentisches Halbnomadenleben im Hochtal von Tafraout/Jebel Bani in Kombination mit Kameltrekking in der Sahara:
– Mit den Frauen und Mädchen der Siedlung Teppiche knüpfen oder weben, Berberschmuck, Taschen, Jellabas und vieles mehr herstellen.
– Lernen der lokalen Berbersprache und Arabisch in der alten Nomadenschule.
– Den Alltag der halbnomadischen Familien von Tafraout erleben (Brot backen, Berbermahlzeiten und Berbertee zubereiten, Tiere füttern, auf dem Feld arbeiten, Schafe und Ziegen hüten, Berbermusik machen und hören).
– Mit der Karawane im Jebel Bani Gebirge wandern, Palmenoasen, Schluchten und kleine Seen entdecken. Nomadenfamilien in ihren Zelten besuchen. Anschließend die weiten Dünenlandschaften der Sahara durchqueren.
Durchführung ab sechs Tagen und mehr, denn es braucht viel Zeit um die einzelnen Punkte dieses Programms zu genießen.
Bei diesem Angebot werden Sie mit Lebensmitteln, frischem Fleisch, Obst und Gemüse aus Zagora versorgt. Einer unserer Köche und eine Begleitperson stehen Ihnen zur Verfügung.
Spezielles Programm für Familien mit Kindern: Zusammentreffen mit Kindern der Berber-Nomaden
– Tiere der Sahara beobachten, Kamelreiten, einheimische Spiele lernen, Schafe und Ziegen hüten, Lagerfeuer machen, Trommeln lernen und vieles mehr.
– Lernen mit einheimischen Kindern an der alten Nomadenschule.
– Kameltrekkking mit Nomadenkindern, um voneinander zu lernen und einen Eindruck zu bekommen, wie sie sich in der Wüste zurechtfinden.
Durchführung ab drei Tagen und bis zu sechs Tagen.
Bei diesem Angebot werden Sie mit Lebensmitteln, frischem Fleisch, Obst und Gemüse aus Zagora versorgt. Einer unserer Köche und eine Begleitperson stehen Ihnen zur Verfügung.
Weitere Informationen zu den Berbern Marokkos: https://www.deutschlandfunk.de/marokko-das-schicksal-der-berber-100.html, https://www.marokkoinformationen.eu/landundleute/dieberber/dieberber.htm, https://www.arte.tv/de/videos/110589-003-A/marokko-die-zeichensprache-der-berber/ sowie https://www.igenea.com/de/urvoelker/berber
2. Sahara Musikfestivals und Kameltrekking
Erleben Sie den Desert Blues auf den Musikfestivals von M’Hamid! Ab Ende April 2023 werden die Festivals wieder durchgeführt: https://www.nomadsfestival.org/
Tishoumaren oder Assouf, international als Wüstenblues bekannt, ist ein Musikstil aus der Sahararegion in Nord- und Westafrika.
Hier einige Beispiele:
Die Gruppe Tarwa N- Tiniri (Marokko): https://www.youtube.com/watch?v=bgyPviUsC0I, https://www.youtube.com/watch?v=O2FkaOFlxqA
Die Gruppe Tamikrest (Mali/Algerien): https://www.youtube.com/watch?v=Ku8j3jFN4NA&list=RDEMFz5pcPcvwOIYtbUHk47IGg&start_radio=1, https://www.youtube.com/watch?v=sCfCJR7CUaU
Die Gruppe Tinariwen (Mali): https://www.youtube.com/watch?v=KvMH2WWhLOc
Die Gruppe Toulout (Djanet/Algerien): https://www.youtube.com/watch?v=SbYf54SpbiI,